Traditionelles Erntedankfest am Chiemsee
Die Blätter werden bunt, die Traditionsfeste mit ihren schönen Trachten bereiten sich allmählich vor und die goldene Jahreszeit ist in ihren Startlöchern. Bei schön milden Temperaturen und strahlendem Sonnenschein wartet das Chiemsee-Alpenland auf seine Gäste für das Erntedankfest und seine weiteren traditionellen Festen.
Kulinarische Highlights zum Erntedankfest
In der Herbstzeit beginnt die Zeit der Wanderungen und dem traditionellen Erntedankfest. Die Ernte ist eingefahren und die regionalen Spezialitäten werden auf den Festen genossen. Eine Veranstaltung reiht sich an die Nächste. Die zahlreichen Bauernmärkte stehen oftmals ganz unter dem Motto des Apfels. Vom Chiemsee bis nach Rosenheim bieten die Aussteller auf ihren Festen Käse, Wurst, Obst und Honig zum Probieren an. Dabei darf der Aufzug mit Blasmusik und Alpenbläsern nicht fehlen. Im Festzelt geht es dann umso gemütlicher zu.
Das Erntedankfest am ersten Oktobersonntag
Ein Fest, welches zu den feierlichen Höhepunkten im Herbst gehört. Es wird die Freude über die erfolgreiche Ernte verkündet und Gott dafür gedankt, dass die Ernteerträge reichlich gewesen sind. Das Erntedankfest besitzt eine lange Tradition. Schon vor Beginn der vorchristlichen Zeit wurde das Erntedankfest gefeiert. Ob den Fruchtbarkeitsgeistern, den Göttern oder den Feldgeistern gedankt wurde, die reichhaltigen Opfergaben wurden gehuldigt. Im Mittelpunkt stehen Obst, das Korn und die Früchte. Die sogenannten Opfergaben werden vor allem durch den Getreidebündel dargestellt. Mit dem Bündel wurden verschiedenen Fruchtbarkeits- und Schutzzauber durchgeführt. So sollte im Folgejahr die Fruchtbarkeit des Feldes heraufbeschworen werden. Zudem war der Traditionsreigen, welcher vom Landbesitzer eröffnete, ein wichtiges Ereignis.
Die Tradition hält Einzug
Ab dem 4. September geht es los mit den Erntedankfesten mit einem Gottesdienst. Nach dem Gottesdienst fängt der Festzug an. Dabei darf die traditionelle Volksmusik nicht fehlen. Am 3. Sonntag im Oktober findet zudem das Kirchweihfest statt. Traditionell wird der Kirchweih-Tanz in Trachten dem Publikum zum Besten gegen. Die Kirtahutschn, eine Schaukel, steht dabei im Zentrum des Geschehens.
Das drei bis fünf Meter lange Holzbrett wird mit Ketten an einem Scheunenbalken befestigt. Beim Kirchweihfest wird deftig gegessen. Und bevor es in die besinnliche Adventszeit geht, findet im November die Ehrung des Schutzpatrones Leonhardiritt mit Pferdesegnung statt. Die Pferde und das Gespann wird prachtvoll geschmückt.
Das moderne Erntedankfest heute
Im Zentrum des Festes steht der gemeinsame Gottesdienst. Die Kirche wird mit den Erzeugnissen der Ernte festlich geschmückt. Die gesamten landwirtschaftlichen Roherzeugnisse werden aufgebahrt und soll den Menschen den Facettenreichtum der Felder, Wiesen und Auen vor Augen halten. Den Menschen soll vor Augen geführt werden, dass die Erntezeit mit einem guten Ertrag keine Selbstverständlichkeit ist. Die göttliche Gabe wird entsprechend gehuldigt. In manchen Gemeinden ist die ursprüngliche Kornpuppe vorzufinden. Die Herbstzeit kann kommen, mit ihren wunderschönen Traditionen und der reichhaltigen Ernte.